© Nicole Peters
Atelier Peters
für soziales Wirken der Kunst
Haustiere
Enzo und Luna
Auch in der Kunst am Bau setzt sich mein partizipativer
Ansatz fort. Kunst am Bau heißt für mich Werke für
MENSCHEN zu schaffen, die das Gebäude nutzen.
Konsequenter Weise begann die Entwicklung zu diesem
Projekt in der Kita gemeinsam mit den Kindern. Ich habe sie
gefragt, was für eine Figur sie sich vor ihrer Kita wünschen
würden. Die Kinder haben gezeichnet, sehr häufig tauchten
Dinos auf. Auf meine Frage, wie sie denn auf die Dinos
kommen, erzählten sie begeistert von einem
Museumsbesuch. Auch von ihrem Brief an die Zukunft, den
sie in den Grundstein des Neubaus mit eingemauert hatten,
erfuhr ich. Die Kinder stellten sich die Zukunft ganz verrückt
vor. Nach ihrer Vorstellung wird jede Familie ein Haustier
haben müssen, die Haustiere werden Dinos sein, die man
ohne Leine ausführen kann – also ganz liebe Dinos. Den
großen Dino formte ich also direkt nach einer
Kinderzeichnung. Mir war es wichtig, das Thema Beziehung
in dem Werk zu zeigen. Ich wollte keinen einzelnen Star,
sondern ein Beziehungswesen. Der Dino brauchte somit
noch einen Freund. In der Kita habe ich mit den Kindern (2-
10Jahre) Freunde für den Dino aus Ton geformt. 5 davon
habe ich ausgearbeitet, jedes Kind hat einen Wahlzettel mit
5 Fotos dieser kleinen Freunde bekommen und durfte
wählen. In diesem demokratischen Prozess hat sich die
Kita-Gemeinschaft für den roten kleinen Dino entschieden.
Die Dinos haben frostfreie Punktfundamente, eine
Stahlarmierung im Inneren. Darauf habe ich mit
Spezialmörtel und Glasfasern modelliert. Die großen Kinder
durften teilweise den Mörtel mit auftragen. Auch bei der
späteren Bemalung durften Kinder helfen.
Die Namenswahl geht auch auf die Kinder zurück. Ich hatte
mir lediglich einen männlichen und einen weiblichen Namen
gewünscht – ohne Verniedlichungen. Die Kinder haben die
Dinos Enzo und Luna getauft.
Heute will jedes Kind zum Abschied seines Kita-Tages noch
mal eben auf die Dinos klettern. Ich bin mir sicher, es gibt
kein Werk (mit Ausnahme der Plastiken auf den Schulhöfen)
welches mehr geliebt wird.